Nach fast 20 Jahren engagiert sich die Nibelungen wieder im Neubau. Das Social Media-Zeitalter und die Digitalisierung halten auch bei der Nibelungen Einzug.
Mit dem Begriff „wohnungsnahe Dienstleistungen“ werden Angebote des Vermieters beschrieben, die über das Vergeben von Wohnraum hinausgehen, wie zum Beispiel Hausreinigungsdienste, Vermittlung von externen Hausnotrufdiensten, Gästewohnungen oder für Mieter der Nibelungen günstigere Tarife bei Internet, Telefon etc..
Die Nibelungen versteht sich aber nicht nur als Dienstleister, sondern auch als Entwickler für das Wohnen der Zukunft. So wurde 2011 in der Hallestraße 54 eine Musterwohnung mit innovativen Technologien eingerichtet, 2016 ein weiteres Objekt mit sensorgestützten Assistenzsystemen in der Halberstadtstraße 4 und im gleichen Jahr sechs Forschungswohnungen in der Bochumer Straße 1 eröffnet. In den Forschnungswohnungen entwickeln Studenten Technik, die den Alltag sicherer, energieeffizienter und einfacher machen sollen. Alle diese Projekte sollen den Mieterinnen und Mietern trotz gesundheitlicher Beeinträchtigungen ein möglichst langes Verbleiben in der Wohnung ermöglichen.
Im Jahr 2011 tat sich mit der Beauftragung des Neubaus der IGS Wilhelm Bracke durch die Stadt Braunschweig ein neues Geschäftsfeld für die Nibelungen-Wohnbau auf: ein Gebäude- und Infrastrukturmanagement. In den kommenden Jahren kamen noch diverse Bauprojekte hinzu. So wurden drei Vereinsheime, drei Feuerwehrgerätehäuser und eine Kindertagesstätte ebenfalls durch die Nibelungen-Wohnbau erstellt.
Am alten Standort der Wilhelm-Bracke-Gesamtschule wurde ab 2014 ein neues Baugebiet mit über 200 zu erstellenden Wohneinheiten geplant, das Gebiet „Am Alsterplatz“ sollte 2 – 5-Zimmer-Wohnungen zwischen 50 und 150 m² bereitstellen. Und noch ein weiteres Großprojekt wurde auf den Weg gebracht: Im Nördlichen Ringgebiet baute die Nibelungen-Wohnbau ab 2015 im ersten Bauabschnitt rund 220 Einheiten, der zweite Bauabschnitt soll bis 2023 fertiggestellt sein. Dort soll ein innovatives Mobilitätskonzept umgesetzt werden - mit Bike- und Car-Sharing, E-Mobilität und guter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.
2017 wurde gemeinsam mit der Gemeinde Cremlingen über die Wohnstätten Gesellschaft, einer Tochtergesellschaft der Nibelungen, die Cremlinger Wohnungsbaugesellschaft CWG gegründet. In der Gemeinde Cremlingen sollen in den kommenden Jahren 133 Wohnungen mit 2 – 3 Zimmern entstehen.
Bereits seit Anfang der 2000er-Jahre hatte die Nibelungen einen Internetauftritt. Dieser wurde 2012 im Zuge der vielen Neuerungen komplett neu gestaltet, dazu kam die Nibelungen-APP, die den Mietern durch unkompliziertes Beauftragen von Handwerkern und anderen Services einen Mehrwert lieferte. Die innovative App wurde 2013 mit dem Zukunftspreis der Immobilienwirtschaft ausgezeichnet. Im Frühjahr 2020 wird es neben einer neuen Webseite und einer APP auch ein Mieterportal mit neuen Angeboten geben.
Die Nibelungen-Wohnbau wird auch zukünftig ein verlässlicher Partner rund um das Thema Wohnen sein – menschlich, sozial, engagiert und innovativ.
Die Nibelungen geht neue Wege im Kundenservice und verwirklicht diverse integrierte Wohnkonzepte.
Die Einstellung der Gesellschaft zum Wohnen wandelte sich. Sich in seiner Wohnung wohl zu fühlen, wurde für viele Menschen wichtiger! Damit einhergehend erhielt Kundenorientierung in der Wohnungswirtschaft einen höheren Stellenwert, auch bei der Nibelungen. Nach umfangreichen Umstrukturierungsmaßnahmen entstanden vier Service-Teams, in denen sämtliche Kundenanfragen verschiedener Bezirke beantwortet wurden. So bekamen die Mieter einen Ansprechpartner für alle Themen. Außerdem intensivierte das Unternehmen sein Engagement für soziale Projekte und stärkte die Kommunikation innerhalb der Öffentlichkeitsarbeit und über das Internet.
Auch im Wohnungsbau setzte die Nibelungen auf Innovation: Stadtweit einmalig und ein bundesweites soziales Vorzeigekonzept war das Projekt „Integriertes Wohnen“ in den Häusern Hinter Liebfrauen 3, Leopoldstraße 5 und 5a, das 1998 Richtfest feierte. Junge und Alte, Menschen mit und ohne Behinderung, Familien und Singles unter ein Dach zu bringen, gehörte sicherlich zu den aufwändigsten Vorhaben in der Geschichte der Nibelungen. 50 Wohnungen entstanden, fast die Hälfte davon behindertenfreundlich gestaltet. Vier Wohnungen wurden als Gruppenwohnung genutzt und vom Deutschen Roten Kreuz betreut. Neu war auch, dass das Gemeinschaftsgefühl der Bewohner mit der Konstituierung einer Mietervereinigung gestärkt wurde.
Ein Projekt, das nicht nur der Nibelungen, sondern Menschen aus der ganzen Stadt am Herzen lag, war die Einrichtung von Räumlichkeiten für den „KöKi“, den Verein zur Förderung körperbehinderter Kinder. Im Ergebnis konnten fortan 200 Kinder im Bebelhof auf 407 Quadratmetern behindertengerecht betreut werden. Möglich wurde diese Gemeinschaftsleistung aufgrund zahlreicher Spenden von Lesern der Braunschweiger Zeitung, der „Aktion Mensch“, der niedersächsischen Lottostiftung und jeder Menge Handwerker, die auf ihren Arbeitslohn verzichteten.
Ein Meilenstein in der Kundenbetreuung war die Einführung eines modernen Handwerkerservices. War vorher eine Vielzahl an Einzelschritten vom Kundenanliegen bis zur Auftragserteilung nötig, reichte nun ein Anruf der Mieterinnen und Mieter beim zuständigen Handwerker, um schnell einen Termin vereinbaren zu können und das Problem zu lösen.
Durch das Anfang der 2000er-Jahre auftretende Überangebot an freiem Wohnraum wurden kreative Lösungsansätze zur Vermarktung gefunden. So gab es Tarife mit ermäßigten Mieten für Studenten, Familien oder Sportler.
Ebenfalls ein Schwerpunkt in dieser Zeit war die konsequente Modernisierung und Wohnraumanpassung des Wohnungsbestands der Nibelungen-Wohnbau. So wurde aus Balkonen im Erdgeschoss mittels Rampen Terrassen, die den stufenlosen Zugang zur Wohnung ermöglichten. Auch altersgerechte Wohnungsanpassungen wurden nötig, um ein Verbleiben der Senioren in der gewohnten Umgebung zu ermöglichen. Ein Sozialmanagement wurde eingeführt, das sich vor allem um die Belange dieser älteren Mieterinnen und Mieter kümmerte.
2008 gründete die Nibelungen-Wohnbau gemeinsam mit der Baugenossenschaft Wiederaufbau eG und der Stadt Braunschweig den Verein „Stadtteilentwicklung Weststadt e.V.“, um für Braunschweigs bevölkerungsreichsten Stadtteil (ca. 24.000 Bewohnerinnen und Bewohner) mittels konstruktiver Stadtteilarbeit ein Stück weit für soziale Stabilisierung zu sorgen. Später stieß als vierter Partner, die Braunschweiger Baugenossenschaft eG, dazu. Freizeitangebote, Sprachkurse oder auch Veranstaltungen werden durch den Stadtteilverein initiiert, der mittlerweile überregional für sein hohes soziales Engagement bekannt geworden ist.
Mit der Aufhebung des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes ist auch die Nibelungen ab 1991 der vollen Steuerpflicht ausgesetzt. Sie behauptet sich im freien Wettbewerb mit aufwändigen Sanierungs- und ambitionierten Neubauprojekten.
Im Zuge des Mauerfalls und weiterer politischer Veränderungen in Osteuropa kamen viele Aussiedler nach Braunschweig. Für sie errichtete die Nibelungen Übergangswohnungen in der Christoph-Ding-Straße in Veltenhof und baute bestehende Kleinwohnungen in der Hebbelstraße zu größeren Einheiten um.
1992 erregte die Sanierung der ehemaligen Essigfabrik in der Straße „Hinter der Masch“ am Inselwall großes Aufsehen. In der früheren Produktionshalle entstanden ein Atrium mit Glaskuppel und moderne Wohnungen mit blauen Balkonen. In der Herrendorftwete im Magniviertel sanierte die Nibelungen ein mittelalterliches Fachwerkhaus.
Innerhalb des Projektes „Wohnen am Westpark“ baute die Nibelungen 42 Einfamilien-Reihenhäuser und 54 Eigentumswohnungen am Rheinring. Dafür wurde sie 1994 erneut mit dem Peter-Joseph-Krahe-Preis der Stadt Braunschweig ausgezeichnet und 1996 für den niedersächsischen Staatspreis für Architektur nominiert. Ebenfalls nominiert für diesen Preis war die Wohnanlage Emsstraße/Peenestraße mit fünf freistehenden Wohntürmen und zwei Baukomplexen in vier- bis sechsgeschossiger Bauweise. Auch in diesem Quartier wurden die Bedürfnisse älterer und behinderter Menschen besonders berücksichtigt: Es entstanden 11 Wohnungen für Rollstuhlfahrer, drei weitere Wohnungen wurden zu einer Senioren-Gruppenwohnung ausgebaut, die der Verein „ambet“ betreute.
In dieser Zeit setzte die Nibelungen noch viele weitere Bauprojekte des „betreuten Seniorenwohnens“ um. Unter anderem errichtete sie 13 Seniorenwohnungen an der Sulzbacher Straße in Lehndorf (1995), 35 vorrangig für Rollstuhlfahrer konzipierte Wohnungen in der Wohnanlage Gerastraße/Greizweg (1997) sowie eine Wohnung, in der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas untergebracht wurden.
Innovationsbereit zeigte sich die Nibelungen auch im Mieterservice: Sie schaffte Kundendienstfahrzeuge für einen Reparaturservice an und richtete in der Süd- und Weststadt jeweils ein Hauswartbüro ein.
Die Nibelungen konzentriert sich auf neue Wohnkonzepte für Menschen in allen Lebenslagen. Auf diese Weise entstehen wegweisende Bauten mit senioren- und behindertengerechtem Wohnraum sowie Wohnungen mit ausreichend Platz für kinderreiche Familien.
1979 setzte die Nibelungen mit der Wohnanlage in der Frankfurter Straße neue Standards, die bundesweit für Aufmerksamkeit und Anerkennung sorgten. Seniorenwohnungen, behindertengerechte und Wohnungen für kinderreiche Familien wurden in insgesamt 43 Einheiten verwirklicht. Außerdem beherbergte der rote Backsteinbau eine Vielzahl sozialer Einrichtungen wie eine Alten- und eine Kindertagesstätte. Dafür und für die baukünstlerische Gestaltung erhielt die Wohnanlage 1982 den Peter-Joseph-Krahe-Preis. Im gleichen Jahr bekam die Nibelungen für die vier normgerechten Behindertenwohnungen im 1. Obergeschoss des Gebäudes den 2. Preis des Bundesministeriums für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau.
Weitere Bauprojekte mit ähnlichem Fokus waren 1982 das Seniorenpflegeheim für die Stiftung „St. Thomaehof“ in der Ottenroder Straße und im folgenden Jahr zahlreiche „behindertenfreundliche“ Wohnungen in den Neubauten Wiedweg und Niddastraße.
Ein weiteres wegweisendes Konzept und ein neues Geschäftsfeld setzte die Nibelungen 1985 in Lehndorf mit dem ersten Reiheneigenheim des Pilotprojektes „Familienwohnungen und Familienheim“ um, bei dem Einfamilienhäuser gebaut und danach verkauft wurden. Weitere sechzehn Häuser, die als Mehrgenerationenhäuser konzipiert waren, folgten in der Wohnanlage „Am Ölper Holze“.
Modernisierung, Sanierung, Mitbestimmung und die Verbesserung der Wohnbedingungen für kinderreiche Familien und Senioren prägen das Tagesgeschäft der Nibelungen.
In den 70er-Jahren konzentrierte sich die Nibelungen auf Modernisierungsmaßnahmen bei bestehenden Wohnungen, um den Standard zu heben. Besonderes Augenmerk legte sie dabei auf die Verbesserung der Wohnbedingungen für junge und kinderreiche Familien sowie für Senioren.
Eine ganz erstaunliche Innovation hielt ab Mai 1972 Einzug bei „Braunschweigs größtem Hauswirt“: Die Mieter erhielten ein Partizipationsrecht. Zu diesem Zweck rief die Nibelungen am 12.7.1972 alle Hauptmieter dazu auf, einen Beirat aus zehn Personen zu besetzen. Dabei wünschte sich das Unternehmen die Bewerbung möglichst vieler Frauen, am besten Mütter, um einen Platz in diesem Gremium. Bis heute ist die Nibelungen das einzige Wohnungsunternehmen der Stadt, das über so eine Institution verfügt.
1973 feierten vier Reihenhäuser in der Lincolnsiedlung Richtfest, die speziell für Großfamilien mit fünf oder mehr Kindern errichtet worden waren.
Zu ihrem 50. Geburtstag zog die Nibelungen eine stolze Bilanz: Seit ihrer Gründung hatte sie 8.500 Wohnungen gebaut! Insgesamt bewirtschaftete das Unternehmen jetzt 7.823 Mietwohnungen, 212 Schwesternwohnheimplätze, 68 gewerbliche Objekte, 358 Garagen und Einstellplätze und 3 eigengenutzte Einheiten. 478 Einheiten waren gepachtet, 480 Einheiten gehörten zur Tochtergesellschaft Wohnstätten. Damit gab die Nibelungen rund 25.000 Menschen in Braunschweig ein Zuhause!
Wichtigste Bauprojekte für die Nibelungen sind die Beteiligung am Aufbau der West- und der Südstadt mit dem Heidberg. Trotz Ende der gesetzlich geregelten Wohnungsbewirtschaftung stellt die Nibelungen weiterhin Wohnraum nach sozialen Kriterien zur Verfügung.
In den 60er-Jahren prägten die Beteiligung am Aufbau der West- und der Südstadt mit dem Heidberg das Tagesgeschäft der Nibelungen. Dazu gründete das Unternehmen 1962 gemeinsam mit anderen Gesellschaften die „Arbeitsgemeinschaft zum Aufbau der Braunschweiger Weststadt“. 1963 gehörten zu den ersten bezugsfertigen Objekten Häuser in den Bereichen Am Queckenberg, Im Wasserkamp, Am Lehmanger und an der Donaustraße.
1958 beteiligte sich die Nibelungen an der Gründung einer weiteren Arbeitsgemeinschaft der gemeinnützigen Wohnungsunternehmen für den Heidberg, die mit der Stadt Braunschweig das Baugebiet aufkauften.
Das Jahr 1965 führte zu einem Rekordergebnis für die Nibelungen: Sie baute 476 Mietwohnungen, 206 Wohnheimplätze, 11 Eigenheime, 22 Garagen und 15 betreute Wohnungen. Schwerpunkt war das Gebiet Heidberg Süd und die Errichtung des Schwesternwohnheims im Krankenhaus Salzdahlumer Straße.
Obwohl am 1. Januar 1968 die Wohnungszwangswirtschaft in Braunschweig endgültig abgeschafft wurde, sah sich die Nibelungen weiterhin in der Verantwortung „vorbildliche Wohnungen für alle die Menschen zu erstellen, die auf unsere Unterstützung mehr denn je angewiesen sind“.
Die wichtigste Aufgabe in der Nachkriegszeit ist die Wiederherstellung von Wohnraum. Nicht nur für ausgebombte Familien benötigt die Stadt dringend neue Wohnungen, auch viele Heimatvertriebene aus dem Osten suchen ein neues Zuhause.
Nach dem 2.Weltkrieg war die Wohnsituation in Braunschweig katastrophal. Viele ausgebombte Braunschweiger brauchten ein neues Zuhause und auch für viele Heimatvertriebene aus dem Osten war die Stadt die erste Anlaufstation. Bis weit in die 60er Jahre hinein war die Wohnungsnot spürbar. Häufig mussten sich drei Familien jahrelang eine Wohnung mit Küche und sanitären Anlagen teilen.
Allerdings wurden Wiederaufbau und Sanierung wegen großer Engpässe bei der Beschaffung von technischen Geräten und finanziellen Mitteln erschwert. Erst die Währungsreform 1948 und das „erste Wohnbaugesetz“ von 1950 sorgten für Entspannung, weil beides die öffentliche Bauförderung begünstigte.
Um Flüchtlingen, Zugezogenen und alteingesessenen Braunschweigern möglichst bald ein neues Zuhause zu geben, musste zum einen schnell und zum anderen in die Höhe gebaut werden. Dabei schlug die Nibelungen einen höchst ungewöhnlichen Weg ein, als sie 1952 auf dem ehemaligen Bunker Okerstraße ein modernes Hochhaus mit 104 Wohnungen platzierte. Diese waren sämtlich mit allem Komfort ausgestattet: Brausebadanlage, Zentralheizung, Elektrokochherd mit Backröhre sowie Balkone, Aufzüge und Müllschlucker. Doch nicht nur das Innenleben galt als überfortschrittlich, auch die Bautechnik und Bauzeit waren in der jungen Bundesrepublik bis dahin einmalig. Berühmtester Mieter war übrigens der Geschichtsprofessor der Pädagogischen Hochschule Georg Eckert und sein internationales Schulbuchinstitut.
1956 überschritt die Nibelungen die 1000-Marke fertiggestellter Häuser: Es waren exakt 1.024 Häuser mit 4.859 Wohnungen, 50 Läden und 161 Garagen.
Die Nibelungen errichtet nicht mehr nur im Siegfriedviertel, sondern in ganz Braunschweig neuen Wohnraum. Es entstehen Quartiere in Lehndorf, die Lindenbergsiedlung, die Südstadtsiedlung in Mascherode und eine Wohnanlage am Prinzenpark.
Im Jahr 1934 trat das Land seinen Anteil an der Nibelungen-Wohnbau-GmbH an die Stadt Braunschweig ab, die somit alleiniger Gesellschafter wurde.
Unter der Regie der Nibelungen entstand ab 1934 die NS-Vorzeigesiedlung Lehndorf (Sulzbacher Straße, Saarstraße, Bliesstraße, Bortfelder Stieg) und ab 1936 die Südstadtsiedlung in Mascherode.
Ende der zwanziger Jahre entstand bereits der damalige "August-Bebel-Hof" als Arbeiterwohnkomplex in der Nähe des Bahnhofs. Ausgestattet mit großzügigen Freiflächen, dazu Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergarten und einer Waschküche galt der heutige Bebelhof als moderne Vorzeigesiedlung mit sozialen Einrichtungen für Jedermann.
In der zweiten größeren Bauphase im Siegfriedviertel errichtete die Nibelungen ab 1935 meist zweieinhalb-geschossige Reihenhäuser und Doppelhaushälften. 1937 folgte die Fertigstellung der Wohnanlage Herzogin-Elisabeth-Straße am Prinzenpark und 1939 begann die Nibelungen, die Lindenbergsiedlung zu bauen, in der jedes Haus mit einem Luftschutzkeller ausgestattet wurde.
Foto: Erich Mayer, Braunschweig
Bis 1945 erbaute die Nibelungen insgesamt 4444 Wohneinheiten. Die Bombenangriffe führten allerdings dazu, dass bis Kriegsende 761 Wohnungen völlig zerstört und 429 nur noch mit Einschränkungen bewohnbar waren.
Am 22.7.1926 gründen die Stadt Braunschweig und der Freistaat Braunschweig als gleichberechtigte Gesellschafter die Nibelungen-Wohnbau-GmbH. Gründungszweck und erstes Bauprojekt ist die Errichtung von 150 Wohnungen in der Siegfriedstraße.
In den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts war die Lage auf dem Wohnungsmarkt Braunschweigs sehr angespannt. Die Stadtverwaltung sah keinen anderen Ausweg, als neben bestehenden Genossenschaften und privaten Investoren eine zusätzliche Kraft im Bereich des sozialen Wohnungsbaus ins Leben zu rufen: Die Nibelungen-Wohnbau-GmbH. Als Gründungszweck gaben Stadt und Land im Gesellschaftervertrag „die Durchführung eines Wohnungsbauprojektes von ihren 150 Klein- und Mittelwohnungen in der Siegfriedstraße in Braunschweig und die dauernde Verwaltung dieser Wohnungen“ an.
Bereits 1927 konnte die frischgebackene Nibelungen die gewünschten 150 Wohneinheiten fertigstellen. Bis 1929 errichtete die Wohnbau-Gesellschaft im Siegfriedviertel 500 Wohnungen. Der Baustil mit seiner Mischung aus funktionalen, traditionellen und expressionistischen Elementen wurde von den Braunschweigern mit Begeisterung aufgenommen.
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